💡 – Digitalisierung ≠digitale Transformation
Digitalisierung war das was im Trend der 90er und 2000er Jahre umgesetzt wurde. Sie bedeutete die Übertragung analoger Inhalte und Prozesse in digitale Formate. Musik wurde zu MP3, Bücher zu PDFs, Formulare zu Online-Formularen. Doch eines blieb gleich: die Denkweise. Man nahm das Analoge und versuchte es möglichst verlustfrei ins Digitale zu überführen. Die Geschäftsmodelle blieben oft dieselben – nur eben digitalisiert.
Diese Phase war wichtig, aber sie war nicht Transformation.
Was ist digitale Transformation?
Transformation beginnt dort, wo Digitalisierung endet. Sie bedeutet, von Anfang an digital zu denken – ohne den Umweg über analoge Vorbilder. Es geht nicht darum, Bestehendes zu digitalisieren, sondern darum, völlig neue Geschäftsmodelle, Prozesse und Denkweisen zu entwickeln, die nur durch Digitalisierung überhaupt möglich sind.
Ein Beispiel: Musikstreaming. Die Digitalisierung hat es ermöglicht, Musikdateien zu speichern und zu übertragen. Doch erst die Transformation hat Spotify hervorgebracht – ein Geschäftsmodell, das nicht auf dem Verkauf von Alben basiert, sondern auf dem Zugang zu Musik als Service. Die Subscription Economy ist kein digitalisierter CD-Verkauf, sondern ein neues Paradigma.
Typische Definitionen und akademische Perspektiven
In der universitären Lehre und bei vielen Expert:innen wird digitale Transformation oft als umfassender Wandel beschrieben, der Technologie, Organisation und Gesellschaft betrifft. Laut dieser Lehre reicht Technologie allein nicht aus – es braucht neue Geschäftsprozesse, Umschulung der Belegschaft und manchmal sogar eine komplette Reorganisation. Transformation ist also nicht nur technologisch, sondern auch kulturell und strukturell.
Andere verweisen natürlich auch auf KI, als einer der effektivsten Technologien zur Veränderung der Arbeitsweise, dass der eigentliche Hebel allerdings in der Neugestaltung von Organisationen liege.
Gesellschaftlicher Impact
Transformation verändert nicht nur Unternehmen, sondern auch Gesellschaften. Die Art, wie Menschen Inhalte konsumieren, wie sie arbeiten, lernen und sich vernetzen, wird neu gedacht. Plattformen, KI, Automatisierung und datengetriebene Entscheidungen sind keine digitalen Kopien analoger Prozesse – sie sind etwas Neues.
Fazit
Viele Organisationen glauben, sie seien transformiert, weil sie digitalisiert haben. Doch das ist ein Trugschluss. Wer nur digitalisiert, bleibt im alten Denken gefangen. Transformation bedeutet, sich von diesem Denken zu lösen und neue Wege zu gehen, die vorher nicht möglich waren.